Marianne Mertke:An ihren Früchten also ...
Uns allen wird die Redewendung schon einmal begegnet sein: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen ... Aha. Ein passendes Wort für den Herbst, die Zeit der Fülle und der üppigen Früchte, auch in den heimischen Gärten. Doch um welche Früchte geht es in unserem persönlichen Leben und beim gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Vor kurzem schnitt ich von den beiden Weinstöcken, die im Garten vor meinem Büro gerade eine Anzahl reif gewordener Früchte trugen, einige Trauben ab. Ich wollte sie als Mitbringsel für einen Besuch mitnehmen. Das hat mich zum Nachdenken angeregt, was das mit uns als Christen und Christinnen heute zu tun haben könnte. Werden da auch Früchte sichtbar, erfahrbar, schmeckbar? Und wenn ja, welche denn? Früchte eines gelungenen Miteinanders werden uns im Neuen Testament, im fünften Kapitel des sogenannten Galaterbriefes, vor Augen geführt, der an eine der frühen Christengemeinden gerichtet war.
Sie werden "Früchte des Heiligen Geistes" genannt: Liebe – Freude – Frieden – Langmut/geduldige Ausdauer – Güte – Treue – Sanftmut – Selbstbeherrschung.
Das hört sich nach Arbeit an. Aber auch nach Aussicht auf Fülle gelingenden Lebens. Ich bin sicher: Diese guten Früchte können heute unter uns wachsen. Das gibt mir Zuversicht in Zeiten wie diesen. "An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen" (Matthäusevangelium, Kapitel 7, Vers 20)!
Marianne Mertke, Gemeindereferentin in der katholische Pfarrei St. Clemens Dierdorf und im Pastoralen Raum Neuwied