Datum:
24. Aug. 2024
Von:
Fixpunkt - Peter Dörrenbächer
Peter Dörrenbächer:Das Leben ist ein Fest
Diese Aussage so einfach in den Raum gestellt, wird sicher bei vielen zu Wiederspruch führen: Es gibt eine Reihe von Erfahrungen und Begebenheiten, die alles andere als festlich sind: gewaltsame Auseinandersetzungen, Krieg und Terror; aber auch im persönlichen Umfeld: Streitigkeiten unter Nachbarn, Krankheiten und Verlusterfahrungen sind keine Feste.
Und doch haben wir gerade eine Zeit hinter uns, die von verschiedenen Festen gefüllt ist. Viele Gruppierungen, Vereine, Gemeinden und Organisationen nutzen die Sommermonate, zu einem Fest einzuladen. Gemeinschaftserfahrungen, absichtslosen Zusammensein, zweckfreie Begegnungen, Spaß und Freude gehören scheinbar zur menschlichen Art, das Leben zu gestalten und zu genießen. Dabei sollen die Probleme nicht einfach ignoriert werden, aber wohl zeitweilig zurückgestellt werden, um nicht davon erdrückt zu werden.
Diese menschliche Erfahrung entsprich der christlichen Grundüberzeugung:
Wir brauchen nicht erst perfekt zu sein und alle Probleme gelöst haben, um uns des Lebens zu freuen. Wir können uns des Lebens freuen, weil es ein Geschenk von Gott ist.
Aus dieser Freude heraus erwachsene Fantasie, Mut und Energie, die Probleme unserer Zeit anzugehen. Das beinhaltet die Überzeugung, dass in Jesus von Nazareth Gott Mensch geworden ist. Gott ist in allen menschlichen Erfahrungen an unserer Seite. Sein Tod und seine Auferstehung zeigen für den, der ihm folgt, dass am Ende immer das erfüllte Leben steht. Christinnen und Christen haben allen Grund optimistisch in die Zukunft zu schauen. Aus dieser Freude erwachsen das Verantwortungsbewusstsein und Motivation, aktiv mitzuwirken an der Überwindung aller Ungerechtigkeiten und Unzulänglichkeiten, die zu unserer Zeit und Welt gehören.
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Freude in ihrem Leben.
Pfarrer Peter Dörrenbächer, Dekan Pastoraler Raum Neuwied