Philip Horn:Stille

"Das Sitzen in der Stille hat mir gut gefallen!" So stand es auf dem Feedback-Plakat in kleiner, dürrer Handschrift geschrieben. Ein Konfi hatte dies am Ende unseres KonfiCamps im vergangenen Juli aufgeschrieben bei den Dingen, die gut waren in diesen 12 gemeinsamen Tagen.

Und diese Stunde Stille ist fester Bestandteil unseres Camps: An einem Tag, in der es um die Stille und den Rückzug von Jesus in die Wüste für vierzig Tage geht, gibt es tatsächlich diese eine Stunde, in der sich die Jugendlichen unter Aufsicht eine Stunde hinsetzen und stille sind. Kein Handy, keine Musik, keine Gespräche mit anderen – lediglich ein kleines Heftchen und ein Stift, so dass sie sich Notizen machen können.

Und immer wieder erleben es die Jugendlichen bei dieser Übung, wie gut das ihnen gefällt. Mitten in dem zwölftägigen Getöse einer Freizeit in Zelten mit über 100 anderen Jugendlichen und Erwachsenen erleben sie es wie eine Oase, in der Stille herrscht, in der sie nicht "senden" oder "on" sein müssen, sondern sich und den Eindrücken ihrer Umgebung stellen, den Gerüchen, den Geräuschen, dem Wind, der Sonne.

Versuchen Sie es doch auch einmal: Denn das geht auch gut daheim, nehmen Sie sich die Zeit, schalten alles aus und setzen sich in die Stille. Denn "meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft."- so heißt es schon in Psalm 62,2.

Pfarrer Philip Horn, evangelische Kirchengemeinde Oberbieber